Der Vortrag bezieht sich auf körpertherapeutische Verfahren, bei denen eine spezifische willentliche Verstärkung der Atmung (Hyperventilation) eingesetzt wird, um eine Erweiterung des Bewusstseins und Veränderung des subjektiven Selbsterlebens zu induzieren.
Seit Menschengedenken sind derartige Praktiken im Einsatz, um verschiedene Formen von psychischen Problemen zu lindern und persönliches Wachstum zu unterstützen. Klinische Beobachtungen und Daten aus neurophysiologischen Studien weisen darauf hin, dass körpertherapeutisch eingesetzte Hyperventilation mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Funktionen des zentralen und autonomen Nervensystems und damit auf den gesamten Organismus verbunden ist.
Ziel des Vortrags ist es, die positiven therapeutischen Wirkungen und Erfahrungen von körpertherapeutisch eingesetzter Hyperventilation (insbesondere des Holotropen Atmens) vorzustellen und die geschichtlichen, psychologischen und neurobiologischen Hintergründe darzulegen.
Inhaltliche Schwerpunkte:
•Geschichtlicher Überblick über verschiedene Praktiken mit Hyperventilation und deren Bedeutung in körpertherapeutischen Verfahren
•Darstellung charakteristischer phänomenologischer und neurophysiologischer Wirkungen
•therapeutische Wirkmechanismen, die für mögliche klinische Anwendungen (z.B. traumabedingte affektive und somatische Störungen) verantwortlich sind
•Erfahrungen und Ausblick für den Einsatz dieser Verfahren in der Psychotherapie
•Praktische Erfahrungen mit körpertherapeutisch eingesetzter Hyperventilation (am Beispiel des Holotropen Atmens)