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Friday, July 18
 

09:45 CEST

SYMPOSIUM - Psychischer Transfer, (Un-)Bewusstes und Selbstkonfiguration: psychologisch-phänomenologische Forschung und Intervention mit der ADI/TIP-Methode
Friday July 18, 2025 09:45 - 12:45 CEST
Das psychische Erleben, sein Transfer auf andere Generationen und die Assimilation ist ein sowohl psychospirituelles (menschliche Struktur) als auch ein psychokulturelles (Bedeutungsmatrix) Phänomen, in dem sich die Intersubjektivität als eine grundlegende Bedingung für seine Strukturierung und Entwicklung offenbart. Das psychische Erbe erscheint als Grundlage der Persönlichkeitsbildung und zeigt sich in der Wiederholung von transgenerationalen psychischen Inhalten in den zwischenmenschlichen Beziehungen. Die klinische Psychologie hat sich mit dem Problem der Weitergabe destruktiver psychischer Inhalte auseinandergesetzt, deren Inhalt das psychische Erleben der Nachkommen stört und desorganisiert. Dieses Phänomen tauchte in der psychotherapeutischen Erfahrung der Psychologin Renate Jost de Moraes (1936-2013) seit den 1970er Jahren auf, der Begründerin der Psychotherapie mit dem Titel „Methode vom direkten Zugang zum Unbewussten in der Therapie zur Integration der Person (ADI/TIP-Methode). Husserl begründete die phänomenologische Methode zur Untersuchung psychischer Phänomene und erkannte die Notwendigkeit, eine phänomenologische Psychologie zu begründen, die rational, unverfälscht und nicht den Naturgesetzen, der psychischen Kausalität sowie dem Determinismus unterworfen ist, mit dem Ziel eine strenge Grundlage für die Humanwissenschaften anzubieten, was die Wahl beider für diese Forschung rechtfertigt. Bei der psychologisch-phänomenologische Forschung wurden Erfahrungen und ihrer Bedeutungen analysiert, um das psychische und spirituelles Erleben und ihre Wirkungsformen im Prozess der Übertragbarkeit, der Assimilation und der Transformation der gemeinsamen psychischen Inhalte zu ermitteln. Diese Forschung zielte auch darauf ab, den Beitrag der ADI/TIP-Methode als klinische Intervention angesichts der Transgenerationalität in der psychischen Prägung der menschlichen Person zu untersuchen.
Die Psychotherapie der ADI/TIP-Methode wurde als Instrument zur Datenerhebung verwendet. Die Stichprobe bestand aus vier Patient:innen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden auf der Grundlage der psychologisch-phänomenologischen Grundlagen von Husserl und Stein analysiert. Der Prozess der Selbstkonfiguration der Teilnehmer zeigte, dass geteiltes psychisches Material angeeignet, in das „Ich“ integriert, kristallisiert und als Wahrheit beibehalten werden kann, wodurch sich die Selbstwahrnehmung, die Wahrnehmung der anderen und der Welt verändert. Andererseits hat sie gezeigt, dass die Gesetze der Motivation sowohl die Nicht-Identifikation als auch die Desidentifikation mit der innerfamiliären psychischen Prägung zulassen. Das Studium der phänomenologischen Psychologie und der Anthropologie ermöglichte eine erkenntnistheoretisch-anthropologische Grundlage für die Untersuchung der psychischen Übertragung. Die phänomenologische Psychologie zeigt Schichten passiver (unbewusster) und aktiver (reflektierender) Synthese und Sedimentierung von Erfahrungen in der Struktur des Bewusstseins auf. Ebenso identifiziert sie psychische und spirituelle Erfahrungen (Erlebnisse) und unterschiedliche Kausalitäten, die die Prozesse der Übertragbarkeit, Assimilation und Transformation psychischer Inhalte, die zwischen den Generationen geteilt wird, sowie potentiell Veränderung und neue Selbstkonfiguration ermöglichen und erhellen. Der Assimilationsprozess vollzieht sich in verschiedenen Modi: von der hyletischen Schicht bis zur Schicht des spirituellen Erlebens. Die Gesetze der Motivation erlauben es uns zu verdeutlichen, dass das Phänomen der Reaktivierung von psychischen Inhalten nicht auf das psychische Leben und seine Gesetze oder auf die psychische Kausalität, wie sie von den

Naturwissenschaften beschrieben wird, reduziert werden kann. Die ADI/TIP-Methode hat gezeigt, dass sie einen Beitrag dazu leistet, direkt auf das Unbewusste (passives Bewusstsein) zuzugreifen - ohne jegliche Bewusstseinsveränderung oder Suggestion - und somit auf die Sinninhalte und Bedeutungen zuzugreifen, die in den Erfahrungen enthalten sind, einschließlich der transgenerationalen Erfahrungen, die die körperlichen, psychischen und spirituellen Lebenserfahrungen bei der Bildung der menschlichen Person erfüllt haben. Darüber hinaus weist sie auf die Möglichkeit hin, an der Transformation der psychischen Prägungen auf der Grundlage einer Neupositionierung des Subjekts zu arbeiten, die zu einer neuen Selbstkonfiguration führt.
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Eunides Almedia

About the personPost-doctorate in philosophy and psychology from the Federal University of Uberlândia – UFU-MG, focusing on the phenomenological psychology of Edmund Husserl and Edith Stein. PhD in clinical psychology from PUCMG, with a „sandwich-doctorate“ at the Universit... Read More →
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Tommy Akira Goto

About the person:Associate Professor II in the Undergraduate Program in Psychology, permanent faculty researcher in the Graduate Programs in Psychology and Philosophy at the Federal University of Uberlândia (UFU). He holds a Ph.D. in Psychology as a Profession and Science from PUC-Campinas... Read More →
Friday July 18, 2025 09:45 - 12:45 CEST
Lecture Hall 116
 

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